Wie bekämpfe ich meine Nervosität?

Wie bekämpfe ich meine Nervosität?

Wie bekämpfe ich meine Nervosität?

Eine wichtige Prüfung steht an oder ich muss einen Vortrag halten und ich kenne nur noch einen Weg, den zur Toilette. Vielen Menschen geht es so, dass sie durch die Stresssituation einen flauen Magen bekommen, nervös sind und das zu dem unpassendsten Zeitpunkt.

In dieser Folge erkläre ich, wie das Problem des nervösen Durchfalls entsteht und wie man das Problem in den Griff bekommt.

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Wie bekämpfe ich meine Nervosität?

Textauszug – Transcription

Durchfall durch Nervosität

Wenn wir vor wichtigen Prüfungen, Terminen oder einem öffentlichen Auftritt stehen bekommen wir einen flauen Magen und sind ständig damit beschäftigt auf die Toilette zu laufen, weil sich unsere Verdauung verselbständigt. Die Ärmsten versauen sich damit auch noch ihre eigene Hochzeit oder gehen allen unangenehmen Terminen aus dem Weg mit der Hoffnung keinen Durchfall zu bekommen.

Es geht also um Ängste, Nervosität und Ungewissheit was kommt, bzw. einfach eine sehr starke emotionale Anspannung, die letztendlich auf der Schüssel endet und das leider auch zum schlechtesten Zeitpunkt, schließlich sollte man genau in diesen Momenten mit vollen Einsatz anwesend sein und eben nicht mit anderen Dingen beschäftigt.

Wann tritt die Nervosität auf?

Die Ängste müssen sich übrigens nicht immer genau vor dem Termin bemerkbar machen, sondern das kann schon im Vorfeld passieren. Ich bin vor einer Premiere eher die Tage vorher Nervös und habe mit meinem Magen zu kämpfen und nicht so sehr, wenn es tatsächlich soweit ist. Ich habe nämlich weniger Angst vor dem Ereignis, sondern bei mir geht es eher darum nichts zu vergessen. Habe ich auf alle Kleinigkeiten geachtet, habe ich alles dabei, was brauche ich vielleicht, wenn etwas nicht funktioniert usw. So ähnlich ist es bei mir auch, wenn es in den Urlaub geht, bis die Koffer abgegeben sind bin ich unruhig, im Anschluss total entspannt, da ich keine Angst vor dem Fliegen habe, sondern mehr davor etwas zu vergessen.

Es muss übrigens nicht immer Durchfall und Magenschmerzen sein, manche Menschen haben auch ein Völlegefühl, Blähungen oder Verstopfung. Ich habe ja vorher gesagt, kein angenehmes Thema.

Woher kommen die Probleme?

Wenn wir von unserem Bauchgefühl sprechen, meinen wir in der Regel, eine Entscheidung unseres Unterbewusstseins. Allerdings haben wir tatsächlich ein Nervensystem in unserem Magen-Darm-Trakt, man nennt es das enterische Nervensystem und es mit 100 Millionen Nervenzellen fast so umfangreich wie in unserem Rückenmark. Im Vergleich ein Katze hat gerade mal 250 Millionen Nervenzellen. Eine Katze ist also nur 2,5 x so schlau wie unser Verdauungssystem.

Dieses Bauchhirn ist aber nicht nur mit der Verdauung beschäftigt, sondern es reagiert auch auf Gefühle wie Angst oder Stress und antwortet mit den vorher genannten Problemen oder in meinem Fall einer Überproduktion der Verdauungssäfte, die dann zum Durchfall führen.

Das vegetative Nervensystem

Vollständigkeitshalber möchte ich noch erwähnen, dass das enterische Nervensystem nur ein Teil unseres vegetativen Nervensystems ist. Dazu gehören noch das sympathische und das parasympathische Nervensystem. Die beiden sind eine Art Gegenspieler. Der Sympathikus wird aktiv, wenn wir unter Stress geraten und wir höchste Leistungsbereitschaft benötigen. Auch bekannt unter dem Kampf- oder Fluchtmodus und der Ausschüttung von Adrenalin. Dagegen der Parasympathikus versetzt uns wieder in den Ruhemodus wo wir Energie sparen und nicht unnötig verbrauchen.

Das Problem heute ist, wir haben nicht mehr den Stress wie vor ein paar Jahrtausenden, wenn im Busch der Säbelzahntiger raschelte. Der Abwehrmechanismus ist aber gleich geblieben, wir schütten Adrenalin aus, der Puls beschleunigt und alles was wir in dem Moment nicht benötigen wird heruntergefahren. Und das ist unter anderem die Verdauung. Gleichzeitig werden noch weitere Hormone bei Stress freigesetzt und dies hemmt die Aufnahme von Flüssigkeit aus dem Darm in den Körper und verursacht dadurch den wässrigen Durchfall.

Was kann man gegen die Anspannung tun?

Wir kennen jetzt die Symptome und woher sie kommen, jetzt benötigen wir noch eine Gegenstrategie. Und das ist gar nicht so einfach, da der Prozess vollautomatisch in Gang gesetzt wird und wir nicht mit Medikamenten arbeiten wollen.

Stress und Nervosität vor Prüfungen, öffentlichen Auftritten, bzw. schon in der Schule vor einem Vortrag ist vollkommen normal. Dies ist auch der erste Schritt, wir müssen akzeptieren, dass Nervosität und ein flauer Magen normal sind. Ansonsten verstärkt und steigert sich das Gefühl immer weiter. Das ist ein höllischer Kreislauf.

Der Kreislauf des Stress

Oh, ich habe einen flauen Magen, da muss was Schlimmes kommen. Nein, da kommt was Schlimmes auf mich zu, meinem Magen geht es noch schlechter. Bitte nicht, der Magen rebelliert noch mehr, es ist nicht mehr was Schlimmes, sondern schon eine Katastrophe und immer so weiter. Diesen Kreislauf müssen wir schon mit der Akzeptanz, das Nervosität völlig normal ist sehr früh unterbrechen. Noch besser ist, sich selbst zu sagen, super die Nervosität kommt, ich bin in höchster Alarmbereitschaft und kann jetzt super performen.

Von heute auf morgen ist so ein Umdenken nicht so einfach, es ist ein Prozess den man gehen muss um auch die Rückmeldung zu bekommen, ich war nervös, aber ich habe abgeliefert. Hier muss man auch mal zurückschauen und bewerten, was kam raus nachdem ich so nervös war.

Keine Nervosität ist auch keine Lösung

Wenn man sehr häufig auf der Bühne steht, verschwindet das Gefühl immer mehr, wie wahrscheinlich auch bei der 5. Prüfung in einer Woche. Ich musste für mich feststellen, wenn ich überhaupt keine Nervosität habe, spiele ich mein Programm einfach runter und das ist schlecht für die Qualität. Also muss ich mir vorher etwas überlegen, was den Schwierigkeitsgrad für mich erhöht und ich eine gewisse Unsicherheit habe, ob das auch so klappt, dann bin ich wieder in höchster Alarmbereitschaft und zu 100% konzentriert.

Wenn ich den völlig normalen Prozess der Nervosität akzeptiert habe, kommen wir zur nächsten Herausforderung. Angst habe ich häufig vor dem Ungewissen, wenn ich aber weiß, dass im Busch kein Säbelzahntiger sitzt, sondern nur ein harmloser Pflanzenfresser, dann habe ich auch keine Adrenalin Ausschüttung.

Vorbereitung ist wichtig!

Bedeutet für mich, wenn ich weiß was mich erwartet, dann ist es kein Problem.  Übersetzt auf die Prüfung, wenn ich sehr gut vorbereitet bin, dann gibt es keinen Grund für eine extreme Nervosität. In dem Fall gibt es für mich auch keine Ausreden, eine gute Vorbereitung ist immer entscheidend für meine Leistung und meinem Befinden im Vorfeld.

Der dritte Schritt ist für mich der Umgang mit solchen Situationen, wie schaffe ich es die Nervosität wieder in den Griff zu bekommen, wenn ich kurz vor dem Explodieren stehe. Hier gibt es nochmal die Unterscheidung, stehe ich kurz vor dem Punkt oder bin ich schon Tage oder Wochen vorher nervös?

Nervosität im Vorfeld bekämpfen

Bei Problemen im Vorfeld, kann ich jedem nur meine kostenlose Hypnose Hypnoenergie empfehlen. Ich mache die fast immer am Nachmittag vor meinem Auftritt, am besten, nachdem ich schon alles gepackt habe. Ich bin dann total relaxt und bereit durchzustarten. Dies kann man auch in der Lernphase vor Prüfungen übrigens auch sehr schön machen. Lernen, Hypnose und danach ist man wieder fit zum Lernen. Und gleichzeitig trainiert man sein Unterbewusstsein schon auf die Entspannungsphase.

Jetzt wird es ernst

Kommen wir zur größeren Herausforderung, die Nervosität, die sich in den letzten 30-60 Minuten immer weiter steigert, bis man das Gefühl hat zu platzen. Hier kann man mit einem Anker oder einer Selbsthypnose sehr gut arbeiten. Statt Selbsthypnose ist natürlich auch eine Meditation möglich, da dies der gleiche Bewusstseinszustand ist.

Schauen wir uns erstmal den Anker an. Bei mir sind das meine Schuhe, ich trage bei jeder Show oder auch bei meinen Vorträgen immer meine Bühnenschuhe die ich sonst im Alltag nicht trage. Sie sind also für mich etwas Besonderes und ich weiß, sobald ich sie binde, geht meine Nervosität zurück und ich werde entspannter. Bei Shows wo ich weiß, da sitzt jemand im Publikum vor dem ich besonders gut per formen möchte, ich weiß dass das Unsinn ist, weil ich immer bestens abliefern möchte, aber manchmal gibt es einfach Abende mit VIPs und da ist man doch ein wenig nervöser. Auch wenn ich irgendetwas unvorhergesehenes kurz vor der Show erfahre, dann geht der Puls nochmal nach oben. Dann gehe ich einfach in die Knie und binde meine Schuhe noch einmal und schon habe ich gegengesteuert und bin bereit. Die Schuhe sind also mein Anker für ein gutes Gefühl.

Früher war das noch anders, da war mein Anker mein erster Satz. Ich wusste, nach meinem ersten Satz ist meine Nervosität weg. War auch so, dummerweise war der erste Satz echt Sch… . Ich spreche ja eher zu schnell und bei Nervosität werde ich noch deutlich flotter und demnach war mein erster Satz auch nicht mehr zu verstehen und das macht einfach keinen guten Eindruck, wenn du die Leute begrüßt und dann 500 Fragezeichen dich anschauen. Was hat der gesagt? Was ist das für eine Sprache?

Daher musste ich das ändern und daraus entstand mein Anker mit den Schuhen. Lernen und verstärken kann man das mit Hypnose, bzw. Selbsthypnose.

Selbsthypnose

Und Selbsthypnose ist auch schon meine andere Lösung. Hier habe ich einen Ankerort als Bild tief in mir gespeichert und wenn ich die Augen schließe und an diesem Ort nur in Gedanken gehe, dann sehe, höre und fühle den Ort. Und mein Körper beginnt sich zu entspannen. Dies kann man nicht nur bei Nervosität einsetzen, sondern auch bei Extremsituationen. Wenn wir Angst haben, einen Unfall, schmerzen usw.

Die Selbsthypnose zu lernen, kann ich nur jedem empfehlen da man damit immer ein Hilfsmittel zur Hand hat, wenn man es benötigt. Es gibt dazu ein Buch von mir und meinen Selbsthypnose online Kurs. Der ist derzeit auch im Angebot und den Link stelle ich auch in die Shownotes.

Wer noch mehr Informationen zum Thema haben möchte, ich habe schon einige Podcast Folgen dazu gemacht. Es gibt auch ein sehr ausführliches Video mit dem Thema „Wie Hypnose wirklich funktioniert“, das ist immer ganz unten in meinem Newsletter zu finden.